Mit voller Motivation in die zweite Ausbildung im 1. Arbeitsmarkt: Timurs Weg zum Polymechaniker
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Beim Besuch im iwaz hat Timur mit uns über seine erste Ausbildung im iwaz mit IV-Unterstützung berichtet. Lesen Sie im zweite Teil über Timurs Erfahrungen beim Übergang in den ersten Arbeitsmarkt, seine Zweitlehre zum Polymechaniker EFZ bei Kistler Instrumente AG und was ihm an seinem Beruf in der Mechanik besonders Freude bereitet.
Wie hast du den Übergang vom Produktionsmechaniker zur Ausbildung als Polymechaniker erlebt?
Dadurch, dass ich in der Lehre im iwaz so viel gelernt habe, war die Arbeit an sich gar nicht so anders. Aber die Schule… das war schon nochmal eine andere Nummer!
In der Schule ging’s viel tiefer, vor allem Mathe hat mich anfangs echt eingeschüchtert. Neue Formeln und Algebra waren schwer, aber wenn du den Dreh raus hast, dann läuft’s.
Zum Glück hatte ich Unterstützung: Ein ehemaliger Mitstift vom iwaz, der auch Polymechaniker wurde, hat mir in Mathe geholfen und mein Lehrmeister war auch immer da. Man muss sich wirklich reinhängen – wer denkt «geht schon irgendwie» verpasst was. Als Produktionsmechaniker ging das noch, weil ich Interesse mitbrachte, aber als Polymechaniker zählt vor allem das Rechnen.
Bist du selber auf die Idee gekommen, Polymechaniker zu lernen?
Jein. Mein Vater meinte, wenn ich den Polymechaniker mache, hätte ich einen super Abschluss. Er hat mich also ein bisschen in die Richtung gebracht. Aber am Ende wollte ich es auch selbst, ich hatte einfach den Wunsch, noch mehr zu lernen.
Letztendlich interessiert es in fünf Jahren eh niemanden mehr, ob ich Produktions- oder Polymechaniker gelernt habe. Wichtiger ist, welche Maschinen ich beherrsche, in welchem Betrieb ich war und was ich alles kann. Trotzdem hat sich für mich die Entscheidung gelohnt: Zwei Ausbildungen, starke Abschlüsse und viel mehr Erfahrung.
Wie lange dauert deine neue Ausbildung?
Drei Jahre – ich mache die verkürzte Variante, da ich bereits den Produktionsmechaniker EFZ im iwaz gemacht habe. Ich hätte sie sogar in zwei Jahren machen können, aber dann hätte ich viel zu wenig von der Firma gesehen.
Bei Kistler Instrumente AG wechselt man alle drei bis vier Monate die Abteilung. Ab dem dritten Lehrjahr kann man sich spezialisieren – entweder auf Fertigung/Zerspanung oder auf Montage und Handarbeit (zum Beispiel beim Zusammenbau von Sensoren). Im vierten Lehrjahr gibt’s dann die Schwerpunktausbildung. Ich wollte einfach alles mitnehmen und so viel wie möglich lernen, deshalb habe ich mich für die drei Jahre entschieden. So kann ich mein Wissen voll ausbauen – und ich habe mich für Fertigung/Zerspanung entschieden, weil das genau mein Ding ist!
Hast du die neue Lehrstelle selbständig gesucht?
Ja, das hab ich selbst gemacht. Ich hab mich bei Kistler beworben, weil ich die Firma immer im Blick hatte – mein Vater hat dort 20 Jahre gearbeitet, also war sie schon immer ein Vorbild für mich.
Da er mittlerweile woanders arbeitet, dachte ich: Warum nicht mal anfragen? Mega schnell klappte es: In zweieinhalb Monaten war alles geregelt – Lehrvertrag unterschrieben und alles fix. Das Beste: Ich bekam die Zusage noch vor Ende meiner Ausbildung im iwaz und konnte direkt danach starten!
Was begeistert dich an deiner aktuellen Ausbildung zum Polymechaniker bei Kistler?
Definitiv die neuen Materialien! Die Sensorgehäuse bestehen aus extrem robustem, rostbeständigem Stahl – top Material, das sich super bearbeiten lässt. Ich habe auch Wolfram entdeckt, eines der härtesten Metalle, eine richtige Challenge.
Außerdem habe ich neue Steuerungen kennengelernt: Heidenhain und Siemens, quasi wie «Apple und Android» der Maschinensteuerungen. Jetzt check ich auch Fanuc auf einer alten Drehmaschine aus – perfekt zum Lernen.
Was für mich jetzt noch neu und besonders spannend wird, ist die Kristallbearbeitung. Wir haben bei Kistler piezoelektrische Sensoren, das heisst, sie enthalten spezielle Kristalle – und ich werde lernen, sie zu schleifen. Das ist nicht einfach nur normales Schleifen, sondern CNC-Schleifen mit ganz anderen Werkzeugen und Werkstoffen.
Timur im Gespräch mit seinem vorherigen Berufsbildner im iwaz
Welche Fähigkeit sind für deinen Beruf besonders wichtig?
Man muss gerne mit den Händen arbeiten – eine ruhige Hand und Feingefühl kommen mit der Zeit. Technisches Verständnis ist besonders am Anfang wichtig. Ein bisschen Werkstatterfahrung oder wenn man jemanden hat, der einem etwas zeigt, hilft das enorm. Mathe ist auch nicht zu vernachlässigen, vor allem im Polymechaniker-Beruf ab dem dritten Lehrjahr. Als Produktionsmechaniker ist’s etwas lockerer, aber Mathe erleichtert vieles. Außerdem sollte man Interesse an Maschinen haben, gut zeichnen können und keine Angst davor haben, sich die Hände schmutzig zu machen – in diesem Job wird man oft ölig!
Machst du die zweite Ausbildung ohne IV-Unterstützung?
Genau, ja. Wenn du wirklich mitmachst, nachfragst und dich reinhängst, dann geht das! Ich war auch kein Überflieger – ein klassischer C-Schüler – und trotzdem habe ich es bis hierher geschafft. Man muss es halt wollen. Ein bisschen Disziplin gehört schon dazu.
Ich weiss, das ist mit 16 oder 17 nicht so einfach. Da hat man einfach nicht die Erfahrung und die Motivation, sich hinzusetzen und zu lernen, statt zu gamen. Aber jetzt, mit 21, lerne ich sogar gerne, weil ich genau weiss: Es gibt mir ein gutes Gefühl für die Prüfungen.
Wie stellst du dir deine berufliche Zukunft vor?
Mein Ziel ist, so lange wie möglich an der Maschine zu arbeiten! Ich liebe das einfach. Und was mir aber auch mega wichtig ist: mein Wissen weitergeben. Lernende unterstützen, Tipps geben, ihnen Sachen zeigen – das macht mir richtig Spass.
Als ich bei Kistler angefangen habe, fragten mich viele, wie was läuft – und ich konnte helfen. Das hat sich mega gut angefühlt! Bürojob? Nee, nicht mein Ding. Viele wollen nach der Lehre direkt ins Büro, aber ich bleib lieber an der Maschine. Da bin ich einfach in meinem Element.
Timur an seiner neuen Lehrstelle bei Kistler
Was würdest du deinem jüngeren Ich raten?
Ganz klar: Lern Mathe von Anfang an! Ich hab nie gelernt und hatte am Schluss trotzdem gute Noten – aber der Stress war unnötig. Und: Weniger auf’s Handy schauen! Das ist echt die grösste Ablenkung. Den Fokus behalten lohnt sich.
Gibt es etwas, das du denjenigen sagen möchtest, die dich auf deinem Weg unterstützt haben?
Ein riesiges Danke ans iwaz! 🙌 Die Zeit war einfach mega. Es hat richtig Spass gemacht, und ich hatte extrem viel Freiraum. Mega Zeit, mega Leute, mega Erfahrungen!
Was gibst du anderen Lernenden mit auf den Weg?
Zieht durch! Hört in der Schule zu, macht mit, stellt Fragen. Wenn man was nicht checkt – nachhaken! Disziplin gehört auch dazu. Und das Wichtigste: Macht das, was euch wirklich Spass macht. Egal ob Technik, Pflege oder IT – Hauptsache, es passt zu euch.
Danke Timur, für das inspirierende Interview!
Das Interview wurde geführt von Dominique Scherrer, Mediamatikerin im iwaz.
Du interessierst dich für eine Lehre im iwaz? Wir bieten diverse Berufsbilder an und haben Ausbildungsplätze mit und ohne besonderen Unterstützungsbedarf. Die offenen Lehrstellen sowie weitere Infos findest du über diesen Link oder kontaktiere direkt unten aufgeführte Fachpersonen:
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